RuheForst Neuigkeiten
17. September 2024 – Tag des Friedhofs 2024: „Endlich und lebendig“ – Eine Hommage an RuheForste
2. Oktober 2014 –
Derzeit macht die Natur im RuheForst dem aufmerksamen Waldbesucher ein ganz besonderes Geschenk: Pilze.
„Symbolträchtiger kann „Grabschmuck“ kaum sein! Pilze sind Destruenten, sie zersetzen organisches Material zu Humus und ermöglichen so neues Leben.“
Wer mit offenen Augen im RuheForst spazieren geht, kann wahre Zauberwelten entdecken: Da gibt es die leuchtendgelben Korallenpilze, neben denen die weiße Hundsrute oder der knallrote Tintenfischpilz aus einem Hexenei schlüpfen. Becherlinge stülpen ihre Hutkrempen nach oben und Stäublinge sprühen bei Berührung Fontänen aus ihren runden Hütchen. Niedliche Stockschwämmchen sitzen im Schwarm auf abgestorbene Baumstümpfe, Porlinge thronen hoch oben auf alte Baumriesen.
Dieses Jahr ist das Jahr der Pilze, durch den feuchten Sommer ist die Pilzpopulation und -vielfalt so groß wie seit 50 Jahren nicht mehr. Die bunten Zauberwelten der Pilze kann man im RuheForst jederzeit bestaunen. Es wird gebeten nur mit den Augen zu schauen und die zarten Naturschönheiten nicht zu zerstören.
Was der Waldbesucher sieht, sind „nur“ die Fruchtstände. Pilze gehören weder zu den Pflanzen noch zu den Tieren. Einerseits sind Sie fest mit dem Untergrund verbunden (sesshaft), andererseits haben Sie keine Chloroplasten und können so nicht, wie die Pflanzen, mit Sonnenlicht Kohlenhydrate herstellen (Fotosynthese). Sie bilden ein eigenes Reich. Der hauptsächliche Teil des Pilzes befindet sich im Untergrund. Viele Arten stellen den Pflanzen in ihrer Nähe Nährstoffe im Austausch gegen Kohlenhydrate zur Verfügung (Symbiose). Forscher sprechen hierdurch von 50-70% erhöhtem Pflanzenwachstum. Manche gehen gar davon aus, dass unsere Pflanzenvielfalt ohne Pilze schlicht unmöglich wäre.
„Wer derzeit mit offenen Augen durch den RuheForst wandert, erlebt bewusst, warum eine Grabpflege hier schlicht unnötig ist. Genialer und abwechslungsreicher kann Grabschmuck nicht sein.“